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GÖRAN GNAUDSCHUN
THOMAS LEUNER
Fotografien
17.9-13.11.2004
Eröffnung Donnerstag,
16. September, 19 Uhr
Di - Sbd 15-18 Uhr
Im Rahmen des Mois
de la photo 2004
Rundgang Sonnabend,
18. September
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FÜNF
THESEN
Die "direkte
Fotografie" beruht auf dem ursprünglichen Gedanken
der Fotografie.
Danach
entsteht ein Foto durch das Auslösen eines Apparates. Und zwar
in dem Augenblick, in dem der Fotograf einen Ausschnitt seiner Wahrnehmung
als bildwürdig erkannt hat.
Daraus ergeben sich die Unterschiede zur Malerei und Grafik, die
sich mit fünf Punkten benennen lassen.
1.
Aus einem lebenden Ablauf, der mit den Augen nur teilweise wahrnehmbar
ist, wird ein "Standbild" ausgewählt. Dieses "Standbild"
gelangt durch einen adäquaten Umgang mit der Kameratechnik
auf das Trägermaterial. Dazu bedarf es einer speziellen bildnerischen
Begabung.
2.
Der wesentliche Teil der künstlerischen Produktion geschieht
„vor Ort“, der Künstler arbeitet nicht im geschützten
Atelier oder Computerraum. Diese Produktionsart verändert den
Künstler und das Objekt des Fotografierens.
3. Das Bild, also das ausgearbeitete Foto, ist dann authentisch,
wenn die Wahrnehmung des Fotografen im Augenblick seiner Entscheidung
über die Bildwürdigkeit präzise wiedergegeben wird.
Bei Vintage-Prints wird dies vermutet.
4. Die nachträgliche Bearbeitung des Bildes hat dort ihre Grenzen,
wo über die Retusche– also der Korrektur technischer
Fehler oder Unzulänglichkeiten – hinaus das Bild verändert
wird. Die Ergänzung des Bildes über das ursprünglich
Wahrgenommene führt zum Wechsel ins Malerische/Grafische.
5.Die "direkte Fotografie" wird in zwei Formen
genutzt:als sachliches Dokument (Gebrauchsfotografie) und als Ausdruck
des künstlerischen Gestaltungswillens. Beispiel: Die Fördertürme
des Ehepaars Becher haben ihren Platz sowohl in der Bibliothek fürTechnikgeschichte,
Abteilung Bergbau, als auch in der Galerie und im Museum für
Bildende Kunst.
Die Besonderheiten der "direkten Fotografie"
haben die Fotografen Göran Gnaudschun und Thomas Leuner als
Grundlage für ihre Arbeiten genommen und sie zeitgenössisch
interpretiert.
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